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Ausrichtung von Antennen
Richtwirkung von Antennen
Antennen strahlen die Sendeenergie nicht gleichmäßig in alle Richtungen
ab. Abhängig vom Typ der Antenne gibt es eine bestimmte Vorzugsrichtung,
in welcher die Strahlungsenergie stärker gebündelt ist als in anderen
Richtungen. Man spricht deshalb von Richtantennen und wie der Name schon
andeutet, müssen diese auf die Sende/Empfangsrichtung ausgerichtet werden,
um optimale Ergebnisse zu erhalten. Da sich die Strahlungsenergie genauso
wie Licht ausbreitet, benötigt man für doppelte Reichweite eine viermal so
hohe Leistung, das sind 6dB. Für vierfache Reichweite 12dB usw..
Es ist jetzt noch zu unterscheiden zwischen den Rundumstrahlern, die die
Strahlungsenergie in einer Ebene bündeln und den Richtantennen, die häufig
auf eine einzige Gegenstelle ausgerichtet werden.
Auch Rundumstrahler (omnidirektional) haben eine Richtwirkung
Auch bei den Rundumstrahlern ist eine Bündelung der Strahlungsenergie
vorhanden. Eine typische Antenne dieser Art ist eine Stabantenne. Diese
hat das Maximum der Strahlungsleistung 90° zur Antennenachse und zwar
rundum in gleicher Intensität. D.h. eine solche Antenne versorgt in einem
Gebäude alle Stationen auf dem gleichen Stockwerk gut. Ist jedoch eine
Station schräg darüber im nächsten Stockwerk, so ist das Signal in dieser
Richtung schon schwächer. In Richtung der Antennenachse (in diesem
Beispiel genau senkrecht darüber im nächsten Stockwerk) ist das Signal
fast 0. D.h. wenn sich eine Station genau senkrecht darüber im nächsten
Stockwerk befindet, so wird dort kein, oder nur ein schlechter Empfang
sein. In diesem Fall müßte die Stabantenne in die horizontale Lage
geschwenkt werden um senkrecht darüber einen optimalen Empfang zu haben.
In der Praxis ist die Antenne dann in einem Kompromiss so auszurichten,
daß alle Stationen ausreichend versorgt werden.
Die Konzentration der Strahlung auf die Ebene senkrecht zur
Antennenachse ist um so stärker, je höher der Gewinn einer Rundumantenne
ist.
Omnidirektionale Antennen eignen sich ideal zum Anschluß an Router, Access
Points und DECT-Geräten zur Verbindung von Computern und Geräten auf
gleicher Ebene. Eine Antenne mit einem Gewinn von 6 dBi bündelt die
Strahlung aber schon auf ca. +/- 15° in horizontaler Richtung. Dies
ermöglicht noch eine einfache Ausrichtung der Antennen zueinander, aber
das Stockwerk darüber und darunter wird damit nicht mehr versorgt. Wer das
noch möchte, muß auf eine Antenne mit höherem Gewinn verzichten und sich
mit 2dBi eines Dipoles (der meist vorhandene Antennenstummel am Gerät oder
auch die intern eingebaute Antenne) zufriedengeben. Je höher der
Antennengewinn (je mehr dB) umso enger ist die Abstrahlungscharakteristik
und umso genauer müssen die Antennen von Station und Gegenstation
aufeinander ausgerichtet sein. Es müssen alle Antennen auf etwa gleicher
Höhe angeordnet sein.
Für Router oder AP wird man meist Rundumantennen verwenden, da sie mehrere
Computer, die auf der gleichen Ebene stehen, gut versorgen. An den
Computern selbst, wie auch an entfernten Repeatern (WLAN wie auch DECT),
kann dann jedoch eine Richtantenne angeschlossen werden, die dann direkt
auf die Antenne des Routers, APs bzw. Basisstation zeigt.
Da die Richtantennnen sowohl in Sende- wie auch in Empfangsrichtung in
etwa den gleichen Gewinn haben, profitiert man dann auf beiden Seiten der
Funkverbindung. D.h. man muß nicht auf beiden Seiten eine starke Antenne
haben, sondern probiert es erst mal auf einer, wenn es dann immer noch
nicht reicht, dann nimmt man auch auf der anderen Seite eine stärkere.
Horizontale oder vertikale Polarisierung
Zusätzlich hat man bei den Antennen noch auf die vertikale oder
horizontale Polarisierung des Signals zu achten. Zwei Stabantennen stehen
sich dann optimal gegenüber, wenn die gedachte Verbindungslinie zueinander
90° zur Antennenachse steht. Eine BiQuad-Antenne ist ebenfalls
entsprechend zur Stabantenne passend zu drehen (Wenn eine Stabantenne
senkrecht steht, dann muß die längere Achse einer BiQuad-Antenne waagrecht
stehen - Anschlußkabel nach unten, die Elemente einer Yagi müssen
senkrecht stehen, eine Dosenerregerantenne muß den Antennenstab senkrecht
haben, eine Hohlleiter-Schlitzantenne muß waagrecht sein, eine MonoQuad
muß das Anschlußkabel seitlich haben), sonst wird der Empfang schlecht
oder gar nicht möglich sein.
So müssen Antennen
zueinander ausgerichtet sein, damit die Polarisierung zueinander richtig
und der Empfang optimal ist.
Wird eine Antenne um einen beliebigen Winkel gedreht, müssen alle anderen
genauso nachgedreht werden.
In der Praxis werden jedoch die Antennen häufig auf mehrere Stockwerke
verteilt sein. Die Antennen sind dann in einem Kompromis so zueinander
auszurichten, daß möglichst überall Empfang möglich ist.
Diese variable Polarisierung hat noch den Vorteil, daß man 2 unabhängige
wireless LAN-Netzwerke auf der selben Frequenz gleichzeitig betreiben
kann, wenn man die Antennen des einen horizontal und des anderen Netzwerks
vertikal ausrichtet. Innerhalb von Bauwerken muß man aber darauf achten,
daß sich die Polarisationsebene bei reflektierter Strahlung verdreht sein
kann.
Tücken durch Reflexionen (insbesondere bei großen Antennen)
Besonders anfällig auf Reflektionen sind lange Rundumantennen (ca. ab
6dBi) und andere Antennen mit größeren Abmessungen (Yagi usw.). Diese
Antennen erreichen in Innenräumen oft nicht ihre Leistung, da sie sich
bedingt durch viele Reflektionen in keinem homogenen Feld befinden.
Außenmontage sowie auf dem Dach sind günstige Standorte für Antennen mit
größeren Abmessungen, da oft nur dort ein überwiegend homogenes Feld
vorhanden ist. In Innenräumen ist bei solchen Antennen der Nutzen von der
baulichen Umgebung abhängig und in jedem Einzelfall auszuprobieren. Dabei
können jede Art von Metallteilen störend wirken (Elektroinstallation,
Heizungsrohre, Metallregale, usw.).
Signalauslöschung durch unterschiedliche Signallaufzeiten
Reflexionen an metallischen Teilen, wie z.B. Regalen, Stahlbetonwänden,
... können durch eine Überlagerung von Signalen mit unterschiedlicher
Laufzeit zur Schwächung oder auch Auslöschung des Signals führen. Ein
solcher Effekt ist normalerweise sehr örtlich begrenzt. Ein Verstellen der
Antenne in einem Bereich von 1/2 Meter (manchmal sind es nur wenige
Zentimeter und man hat völlig andere Verhältnisse) ist dann meist
ausreichend um diesen Effekt zu eliminieren. Bewegen sie die Antenne in
diesem Bereich vorwärts, rückwärts, nach oben und auch seitlich und
beobachten die Empfangssignalstärke bzw. die Verbindungsqualität.
Drehung der Polarisationsebene
Schließlich ist noch zu erwähnen, daß die Polarisation des Signals durch
Reflexionen gedreht werden kann. D.h. wenn keine direkte Sichtverbindung
zur Gegenstelle vorhanden ist, bei Problemen auf alle Fälle ausprobieren,
in welcher Drehlage das Signal am stärksten ist.
Das elektromagnetische Feld wird durch elektrisch leitfähige Gegenstände
stark beeinflußt
Bei schwachen Signalen kann der Betrieb sehr störungsanfällig sein. Jede
Änderung im Raum kann sich dann auswirken. Ein Computer zusätzlich, ein
Regal mit etwas metallischem, all dies kann unerwartete, verrückte Effekte
verursachen. Es kann dann ausreichend sein, daß eine Person den Raum
betritt (oder auch verläßt) und es geht nichts mehr.
Wenn es nicht funktionieren will
Als wichtigste Maßnahme, wenn keine Sichtverbindung wegen vorhandener
Wände besteht und der Empfang schlecht ist, wird empfohlen, den Standort
der Antenne(n) zu variieren. Es ist manchmal erstaunlich wie sich die
Verhältnisse ändern, wenn man eine Antenne an einem 2 -3 m langen Kabel im
zur Verfügung stehenden Aktionsradius unterschiedlich platziert. Notfalls
muß das Hindernis mit einer Antenne an langem Kabel umgangen werden.
Benachbarte WLANs können sich störend bemerkbar machen. Mit einer
Richtantenne werden höhere Signalpegel des störenden Netzes empfangen,
wenn sich dieses in der Vorzugsrichtung der Antenne befindet, als mit der
Standard-Antenne. Alles was sich nicht in der Vorzugsrichtung der Antenne
befindet wird mehr oder weniger stark unterdrückt. Abhilfe bei Störungen
ist auch eventuell durch eine andere Kanal-Einstellung des eigenen Netzes
möglich. Die Geräte sind werksseitig meist auf den mittleren Kanal
eingestellt. Da sich die Kanäle überlappen, sind von den 13 vorhandenen
Kanälen jedoch nur 3 gleichzeitig störungsfrei nutzbar. Alternativ deshalb
den obersten oder untersten wählen.
Wir hatten auch schon Fälle, bei denen sich WLAN-fremde Funkeinrichtungen
so störend bemerkbar machten, daß ein Betrieb nicht möglich war (eine
Richtfunkstrecke eines Mobilfunkbetreibers). Der Effekt trat erst mit der
Verwendung einer Richtantenne auf. Die Einstellung eines anderen Kanals
brachte Abhilfe.
Systematische Vorgehensweise führt leichter zum Erfolg
Eine kräftige Richtantenne auf einer Seite der Übertragungsstrecke
einsetzen und mit einem beweglichen PC/Notebook dann ausloten wie weit es
geht und an welchen Stellen es geht. Auch die Gegenstation örtlich
verändern.
Damit bekommt man ein gutes Bild was machbar ist. Dann nötigenfalls auf
der Gegenseite auch noch eine kräftige Antenne einsetzen, die
Antennenstandorte verändern, Antennen mit langen Kabeln verwenden um diese
an günstigen Standorten positionieren zu können oder auch um Hindernisse
damit zu umgehen.
Offene Treppenhäuser sind eine gute Möglichkeit einer oder mehrerer
unüberwindlichen Stahlbetondecken aus dem Wege zu gehen. Auch Hausfronten
sind bestens geeignet um WLAN auf viele Geschosse zu verteilen (Z.B. alle
Zimmer eines mehrstöckigen Studentenwohnheims wurden auf unsere Empfehlung
erfolgreich über eine von der Front abstehende Rundumantenne versorgt.
Alle Studenten haben dann die Möglichkeit sich über eine Antenne außen am
Fenster das WLAN ins Zimmer zu holen.).
Wenn keine Sichtverbindung ist, kann man auch über Reflektionen von
flachen Hauswänden / sonstigen Bauwerken arbeiten. Allerdings dann nur
über mäßige Entfernungen.
Es besteht aber auch die Möglichkeit mit guten Geräten und Richtantennen
durch Häuser und auch andere Hindernisse hindurchzustrahlen. Der Erfolg
ist dann jeweils von den baulichen Gegebenheiten abhängig.
Anzeige der Signalstärke
Die Anzeige der Signalstärke durch Leuchtdioden oder Balkenanzeigen sind
oft mangelhaft. Man sollte sich im Zweifelsfall an der erreichbaren
Datenrate (ein höherer Signalpegel ergibt eine höhere Datenrate) und der
Standhaftigkeit der Verbindung orientieren. Zur Anzeige der Signalstärke
gibt es auch Software die als Download aus dem Internet zur Verfügung
steht.
Die Signalstärken auch nie in nächster Nähe der Antennen zueinander
messen, sondern immer auf einen ausreichenden Abstand der Antennen achten.
Je höher der Antenenngewinn, umso größeren Abstand wählen. Antennen- und
Gerätevergleiche auf alle Fälle nicht in Innenräumen, sondern im Freien,
weitab von jeglichen reflektierenden Materialien vornehmen.
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