FAQs - Die großen Irrtümer über Antennen
Was ist der Antennengewinn
(auch oft als Verstärkung bezeichnet) und woher kommt er?
Woraus besteht eine Antenne?
Was ist dB, dBi, dBd, dBm?
Warum verwendet man sowas
kompliziertes wie einen Logarithmus?
Was bedeutet der Buchstabe hinter
dB ?
Was ist ein Isostrahler?
Irreführende Angaben
bei Antennen!
Welche Gewinn-Angabe
ist für eine Antenne richtig?
Wieviel Gewinn hat eine
Antenne mit 0dBi?
Welche Antenne hat einen
höheren Gewinn? 8dBi oder 6dBd?
Wieviel ist das
doppelte von 8dBi? Es ist nicht 16dBi !
Welche Antenne
ist besser? Eine mit 2dBi oder eine mit 12dBi?
Was
ist die Empfangsempfindlichkeit / Sensitivity?
Was bringt ein
elektronischer Verstärker?
Wie
sinnvoll sind elektronische Verstärker, die den Empfangspegel erhöhen?
Ist eine Rundumantenne
besser, weil sie die Strahlung aus allen Richtungen summiert?
Hat man
doppelten Antennen-Gewinn, wenn man zwei Antennen an ein Gerät anschließt?
Wann
habe ich den doppelten Signalpegel mit zwei Antennen?
Kann man bei einer
LTE-Antenne den Gewinn beider Antennen addieren?
Bezieht sich der Gewinn
einer LTE-Antenne auf eine Antenne oder ist der Gewinn beider addiert?
Wieviele
Antennen braucht man für DC (z.B. bei HSPA+)?
Kann
ich eine UMTS-Antenne für LTE verwenden?
Kann
ich eine UMTS-Antenne für HSPA verwenden?
Hat
der WLAN-n-Standard eine höhere Reichweite als der b/g-Standard?
Eine
Antenne für LTE! LTE800, LTE1800 oder LTE2600?
Was ist der Antennengewinn (auch oft als
Verstärkung bezeichnet) und woher kommt er?
Eine Antenne hat ihren Gewinn (Verstärkung) aus der Tatsache, daß sie die
Strahlung in eine Richtung oder auf eine Ebene rund um die Antenne
konzentriert. Der Gewinn gibt nun an, wieviel mal stärker die Strahlung in
dieser Vorzugsrichtung ist, als bei einer Vergleichsantenne (als
Vergleichsantenne dient meist ein
Isostrahler
Der Gewinn einer Antenne wird in dBi (oder weniger üblich in dBd) angegeben.
eine antenne hat sowohl in senderichtung wie auch empfangsrichtung immer
etwa den gleichen gewinn! ist physikalisch bedingt. Der Isostrahler
Als Vergleich für Antennengewinne dient der Isostrahler.
Dies ist eine Antenne, die die Strahlung kugelförmig in alle Richtungen
gleich stark abgibt. Diese Antenne hat 0dBi was Faktor 1 bedeutet.
Omni-Antenne mit
höheren Gewinnen
Konzentriert man die Strahlung einer Antenne nun in eine Vorzugsrichtung
oder auf eine Ebene, dann spricht man von einem Antennengewinn.
Der Antennengewinn gibt an, wieviel mal stärker die Strahlung in
Vorzugsrichtung ist, im Vergleich zu einem Isostrahler. Als Ausgleich dafür
ist die Strahlung in andere Richtungen dann schwächer.
Die Summe aller abgestrahlten Energie ändert sich nicht! Sie wird nur
unterschiedlich stark in die verschiedenen Richtungen verteilt.
Woraus besteht eine Antenne?
Eine Antenne besteht immer nur aus metallischen Elementen, die in Form,
Länge und Abstand zueinander auf die Frequenz, für welche die Antenne
ausgelegt ist, abgestimmt sind.
Nicht selten besteht die falsche Erwartungshaltung (trotzt fehlender
Stromversorgung!?), daß sich in einer Antenne elektronische Verstärker
befinden müßten, zumal der Gewinn einer Antenne oft auch als Verstärkung
bezeichnet wird.
Was ist dB, dBi, dBd, dBm?
dB ist die Abkürzung für dezi Bel (zehntel Bel). Dies ist ein
logarithmisches Maß zum Messen von Pegeln über viele Dekaden und errechnet
sich zu: dB=10*log(Faktor).
0 dB ist daher nicht nichts, sondern Faktor 1.
soviel dB entsprechen einem |
Faktor von |
0 |
1 |
3 |
2 |
6 |
4 |
10 |
10 |
20 |
100 |
30 |
1000 |
|
soviel dB entsprechen einem |
Faktor von |
0 |
1 |
-3 |
1/2 |
-6 |
1/4 |
-10 |
1/10 |
-20 |
1/100 |
-30 |
1/1000 |
|
Warum verwendet man sowas kompliziertes wie
einen Logarithmus?
Bei Werten die einen sehr großen Bereich von ganz groß bis ganz klein
abdecken, hätte man unübersichtlich viele Nullen vor oder nach dem Komma.
Mit einer logarithmischen Zahl ist das übersichtlicher.
Bsp.:
Signalpegel an einem Antenneneingang von -110dBm = 0,00000000001 mW
Signalpegel an einem Antenneneingang von -60dBm = 0,000001 mW
Beide Werte kommen in der Praxis immer vor.
dB alleine ist nur ein Faktor. Um zu wissen worauf sich der Faktor bezieht,
verwendet man Buchstaben hinter dB.
Was bedeutet der Buchstabe hinter dB ?
dBm - das m steht für Milliwatt (mW). Die Sendeleistung eines Geräts,
sowie auch der Empfangspegel und die Empfangsempfindlichkeit wird in mW
gemessen. Z.B. 0dBm sind 1mW, 20dBm sind 100mW, -10dBm sind 0,1mW, -60dBm
sind 0,000001mW.
dBi - ist der Antennengewinn im Vergleich zum Isostrahler (eine
theoretische Antenne, die kugelförmig in alle Richtungen gleich stark
strahlt). Ein an den Geräten üblicher Antennenstummel (=Dipol) hat 2dBi was
einem Antennengewinn vom 1,6-fachen eines Isostrahlers entspricht. Eine
Antenne mit 12dBi ist 10 mal stärker als der übliche Antennenstummel an den
Geräten und 16 mal stärker als ein Isostrahler.
dBd - ist der Antennengewinn im Vergleich zum Dipol.
Was ist ein Isostrahler?
Ein Isostrahler ist eine theoretische Antenne, die kugelförmig in alle
Richtungen gleich stark strahlt und wird als Vergleichsantenne verwendet um
Antennengewinne anzugeben.
In der Praxis gibt es sowas nicht. Jede Antenne hat eine Vorzugsrichtung, in
welche stärker gestrahlt wird, als in andere Richtungen.
Eine Antenne mit 0dBi Gewinn (0dB ist ein Faktor von 1) hat den gleichen
Gewinn wie ein Isostrahler.
Was ist EIRP (Equivalent Isotropic
Radiated Power - auf deutsch etwa "vergleichbare kugelförmig rundum
abgestrahlte Leistung") ?
Eine Antenne hat ihren Antennengewinn aus der Tatsache, daß sie die
Strahlung auf eine Richtung oder auf eine Ebene konzentriert.
Der angegebene Gewinn einer Antenne ist daher nur in dieser Vorzugs-Richtung
bzw. in dieser Ebene vorhanden. In allen anderen Richtungen ist der Gewinn
schwächer.
EIRP ist nun die vergleichbare Sendeleistung an einem Isostrahler, die
erforderlich ist um ein Strahlungsfeld mit gleicher Feldstärke zu erzeugen
wie es in der Vorzugs-Richtung der zu vergleichenden Antenne auftritt.
Eine kräftige Richtantenne ist daher vergleichbar mit einer hohen
Sendeleistung an einem Isostrahler.
Die EIRP errechnet sich zu:
EIRP (in dBm) = Sendeleistung des Gerätes (in dBm)
+ Antennengewinn (in dBi) - Verluste in Kabeln und Steckern (in dB)
Es gibt daher gesetzliche Vorschriften, wie hoch die EIRP max. sein darf.
Z.B. bei den Endgeräten für WLAN 20dBm, bei UMTS 24dBm, bei LTE 23dBm + 2dB
Toleranz und bei DECT 24dBm.
Mit dieser Vorschrift soll gewährleistet werden, daß nicht jemand mit einem
stark gebündelten Strahl einen anderen übertönt und diesen damit unhörbar
macht.
Vorsicht vor irreführenden Angaben bei
Antennen!
Werbung hat den Zweck, Käufer zu locken. Daten zum Antennengewinn werden
daher manchmal so angegeben, daß sie besonders gute Werte suggerieren. Wer
nicht darüber Bescheid weiß, was dB, dBm, dBi und EIRP ist, fällt leicht
darauf rein.
Z.B.: Ein WLAN-Gerät hat eine Sendeleistung von 18dBm an der Antennenbuchse.
Daran befindet sich eine Antenne mit 12dBi. Dies zusammen ergibt eine
EIRP-Sendeleistung von 30dBm. Wer nun die 30dBm mit 30dBi einer Antenne
verwechselt, denkt nun gleich, er kauft eine Antenne der Superlative, dabei
ist es nur eine Antenne mit 12dBi an einem vielleicht ganz billigen
WLAN-Gerät.
Welche Gewinn-Angabe ist für eine
Antenne richtig? 9dB, 9dBi, 9dBd oder 9dBm
9db bedeutet 8 mal mehr (ohne Bezug, wovon man 8 mal mehr hat) - für eine
Antenne ist diese Angabe nicht brauchbar, weil nicht definiert ist, in Bezug
wozu sie 8 mal mehr Gewinn hat
9dBi bedeutet 8 mal mehr Gewinn als ein Isostrahler. Ein Isostrahler strahlt
kugelförmig in alle Richtungen gleich stark ab und hat 0dBi, was Faktor 1
bedeutet.
9dBd bedeutet 8 mal mehr Gewinn als eine Dipol-Antenne. Eine Dipol-Antenne
wiederum hat ca. 2dB mehr an Gewinn als eine Isostrahler. Ist jedoch weniger
gebräuchlich als dBi.
9dBm bedeutet 8 mW (m steht für MilliWatt), das ist ein fester Wert für eine
Leistung und damit ist dBm keine Angabe für einen Antennengewinn
Wieviel Gewinn hat eine Antenne mit 0dBi?
Eine Antenne mit 0dBi hat den gleichen Gewinn wie eine ein Isostrahler. 0dBi
ist ein Faktor von 1. Allenfalls könnte man sagen, diese Antenne hat im
Vergleich zu einem Isostrahler keinen Gewinn.
Welche Antenne hat einen höheren Gewinn?
8dBi oder 6dBd oder sind beide etwa gleich gut?
Eine Dipol-Antenne hat etwa 2dBi. Eine Antenne mit 6dBd hat einen um 6dB
höheren Gewinn als eine Dipol-Antenne. Da eine Dipol-Antenne ca. 2dBi hat
sind 6dBd ca. 8dBi.
Wieviel ist das doppelte von 8dBi? 16dBi
oder 11dBi?
Das doppelte von 8dBi ist 11dBi, nicht 16dBi!
dB ist ein logarithmisches Maß. 3dB mehr, bedeutet doppelter Wert. Daher ist
das doppelte von 8dBi = 11dBi.
Welche Antenne ist besser? Eine
mit 2dBi oder eine mit 12dBi?
Es ist nicht die Antenne mit dem höheren Gewinn besser, sondern die Antenne,
die zu den gegebenen Einsatzbedingungen besser paßt!
Dauernd werden wir gefragt, welche unserer Antennen die stärkste ist.
Viel vernünftiger wäre es, uns die Einsatzbedingungen zu schildern und dann
nach der dazu passenden Antenne zu fragen.
Das wichtigste in Kürze:
1) (betrifft vorwiegend WLAN-Router-Antennen) Rundumantennen mit hohen
Gewinnen strahlen nur in der Ebene senkrecht zur Antennenachse. Deshalb ist
eine Rundumantenne mit hohen Gewinnen nur zur Versorgung von einer Etage
geeignet. Soll eine Antenne stockwerksübergreifend (also kugelförmig rundum)
abstrahlen, so ist dafür am besten eine kleine Dipolantenne mit 2dBi
geeignet (das sind die kurzen Antennenstummel, wie sie sowieso meistens an
den Geräten vorhanden sind).
2) Große Richtantennen sind reflexionsempfindlich. Deshalb eignen sich
große, leistungsstarke Richtantennen nur dann, wenn ein homogenes
Strahlungsfeld vorhanden ist. Ein solches hat man meist bei Sichtverbindung
zum Sendemast. Ist die Antenne jedoch von Bauwerken/Häusern umgeben oder
steht sie in Innenräumen und erreicht die Strahlung damit die Antenne nur
über Reflexionen, dann funktioniert eine große Antenne meist nur schlecht
bis gar nicht. Man muß dann eine kleinere, kompakte Antenne wählen (Antennen
mit kleiner Baugröße sind weniger empfindlich gegenüber Reflexionen - leider
haben sie auch weniger Gewinn).
3) Für stationären UMTS / HSPA / LTE / WLAN - Empfang zu Hause, wie auch bei
längeren Standzeiten auf einem Campingplatz ist immer eine Richtantenne
empfehlenswert (auch wenn man nicht weiß, in welcher Richtung der Senddemast
steht). Richtantennen sind Rundumantennen immer überlegen. Rundumantennen
machen fast nur für den mobilen Einsatz Sinn (Auto, Wohnmobil, das auch
wirklich unterwegs ist und nicht nur auf dem Campingplatz steht,
Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr, Polizei, usw., oder auch zu Fuß unterwegs).
Was ist die
Empfangsempfindlichkeit / Sensitivity?
Die Empfangsempfindlichkeit ist ein Maß dafür, wie gut ein Gerät hören
kann. Der Wert ist daher äußerst wichtig für eine hohe Reichweite und hohe
Datenrate (wichtiger als eine hohe Sendeleistung).
Je höher die Datenrate sein soll, um so höher muß der Pegel des empfangenen
Signals sein. In einem Datenblatt eines guten Gerätes finden sich daher die
Werte für die Empfangsempfindlichkeit bei unterschiedlichen Datenraten.
-96dBm bei 1-2Mbps ist bei WLAN ein guter Wert. Jeweils 6dB schlechter
ergeben halbe Reichweite (12dB weniger ergibt daher 1/4 Reichweite).
Kaufen sie nur Geräte, bei denen dieser Wert angegeben ist - kein Hersteller
wird gute Werte verschweigen. Angaben wie "gut", "bestens", "hochwertig",
... sind keine brauchbaren Angaben.
Was bringt ein elektronischer
Verstärker?
Man muß unterscheiden zwischen einem Verstärker, der die Sendeleistung
erhöht und einem der den Empfangspegel erhöht.
Beides kann (muß aber nicht) nützlich sein.
Eine erhöhte Sendeleistungermöglicht dem Gerät auf der anderen
Seite der Übertragungsstrecke mich besser, mit einer höheren Datenrate
oder über eine weitere Strecke zu hören.
Ein höherer Empfangspegelermöglicht mir, das Gerät auf der anderen Seite der
Übertragungsstrecke besser, mit einer höheren Datenrate oder über eine
weitere Strecke zu hören.
Eine Antenne mit höherem Gewinn macht beides. Sie erhöht die
EIRP-Sendeleistung und erhöht auch den Empfangspegel.
Wie sinnvoll sind
elektronische Verstärker, die den Empfangspegel erhöhen?
Der Empfangspegel kann nicht beliebig verstärkt werden! Die Grenze ist
das Rauschen aus dem Weltall und das Eigenrauschen aller elektronischen
Bauteile.
Um ein Signal empfangen zu können, muß es deutlich stärker als das Rauschen
sein, sonst wird es nicht verstanden (so wie in einer lauten Disco - man muß
den anderen schon anschreien, damit man verstanden wird, wenn man zu leise
spricht, geht die eigene Stimme im Lärm (Rauschen) unter).
Gute Geräte (WLAN, UMTS, HSPA, LTE-Router und Sticks) haben bereits einen so
hoch empfindlichen Verstärker eingebaut, daß er Signale nahe am Rauschpegel
verarbeitet. Ein mehr an Verstärkung geht dann nicht mehr. Womit dann ein
zusätzlicher elektronischer Verstärker nutzlos ist.
Ein elektronischer Verstärker hilft nur dann, wenn man ein langes
Antennenkabel hat und dadurch beim Gerät ein deutlich reduzierter Pegel
ankommen würde. Man muß in diesem Fall aber den elektronischen Verstärker
bei der Antenne anbringen und nicht am Kabelende. Am Ende des
verlustbehafteten Kabels hätte man das Signal ja bereits wieder im
Rauschpegel verloren.
Wenn man aber einen elektronischen Verstärker bei der Antenne anbringen
kann, kann man in den meisten Fällen wohl auch gleich das Empfangsgerät bei
der Antenne anbringen.
Fazit:
1) Der beste Verstärker ist eine gute Antenne.
2) Bei schwachem Empfangspegel das Antennenkabel kurz halten (3-5m ist meist
o.k.) und das Empfangsgerät in Antennennähe aufstellen.
Ist eine Rundumantenne besser, weil sie
die Strahlung aus allen Richtungen summiert?
Manchmal ist zu lesen, eine Rundumantenne wäre besser als eine Richtantenne,
weil sie Strahlung aus allen Richtungen aufsammelt und summiert.
Strahlung summiert sich nicht so, wie man die Reste in Gläsern nach einer
Party zusammenschütten kann. Um Strahlung zu summieren, muß die Phasenlage
übereinstimmen. Ist die Phasenlage um 180° verschoben, subtrahiert sich die
Strahlung. Das Signal wird dann damit schwächer. Bei 90°
Phasenverschiebung bleibt es neutral (keine Schwächung und keine
Verstärkung).
Zu verschiedenen Phasenlagen kommt es durch unterschiedlich lange Wege von
der Sendeantenne zur Empfangsantenne. Der gerade Weg (Sichtverbindung) ist
der kürzeste. An irgendwelchen Bauteilen reflektierte Strahlung hat dann
andere Wegstrecken. Hat man keine Sichtverbindung, so empfängt man nur
reflektierte Strahlung oder an Kanten gestreute Strahlung usw.
Statistisch gesehen hat man dann ein Gemisch aus allen möglichen
Phasenlagen, wodurch sich keine Verbesserung oder Verschlechterung ergibt.
In der Praxis kann aber in Einzelfällen an einem ganz bestimmten Standort
die Situation durchaus so sein, daß zufällig die Strahlung aus zwei oder
mehr Richtungen phasengleich ankommt und sich damit zu einem stärkeren
Signal summiert.
Die Wellenlängen von LTE liegen bei etwa 10-40cm. D.h. bei
Standortveränderungen der Antenne im Dezimeterbereich kann sich die
Situation schon verändern. Deshalb merkt man solche Effekte besonders mit
kleinen Rundumantennen und nicht mit Antennen deren Größe eine Wellenlänge
und mehr ist.
Hat man doppelten
Antennen-Gewinn, wenn man zwei Antennen an ein Gerät anschließt?
Viele Geräte haben zwei Antennenanschlüsse.
Bei WLAN-, DECT- und UMTS-Geräten dient der zweite Anschluß als Diversity.
D.h. das Gerät vergleicht den Empfangspegel der beiden Antennen und
verwendet dann die Antenne mit dem stärkeren Signal (nützlich in
Umgebungsbedingungen mit vielen Reflexionen).
Da auf diese Weise jede Antenne immer für sich alleine verwendet wird, hat
man mit zwei Antennen auch nicht den doppelten Signalpegel.
Wann habe ich den
doppelten Signalpegel mit zwei Antennen?
Wenn man zwei Antennen, die beide ein phasengleiches Signal liefern (dazu
ist eine exakt gleiche Kabellänge erforderlich und eine örtlich aufeinander
abgestimmte Aufstellung) zusammenkoppelt, ergibt sich ein um 3dB höheres
Empfangssignal als bei einer einzelnen Antenne. Bei 4 zusammengekoppelten
Antennen hat man 6dB mehr.
Dies funktioniert nur dann gut, wenn man ein homogenes Strahlungsfeld hat.
Ein solches hat man meist bei Sichtverbindung zum Sendemast. In einem
reflexionsbehafteten Umfeld (im bebauten Bereich zwischen Häusern und in
Innenräumen) funktioniert das meist schlecht bis gar nicht.
Kann man bei einer LTE-Antenne den Gewinn
beider Antennen addieren?
Bei LTE werden immer zwei Antennen verwendet. Die beiden Antennen können
aber mechanisch zu einer Doppelantenne zusammengebaut sein. Deshalb aber den
Gewinn beider Antennen zu addieren macht keinen Sinn. Da wird von Verkäufern
nur die Unkenntnis der Käufer ausgenutzt und mit einer Angabe von z.B. 2 x 9
dBi = 18dBi geworben. Das ist dann doppelt unsinnig, da auch zwei mal 9dBi
nicht 18dBi sondern nur 12dBi wäre (siehe weiter oben).
Bezieht sich der Gewinn einer LTE-Antenne
auf eine Antenne oder ist der Gewinn beider addiert?
Kann ich eine UMTS-Antenne für HSPA nutzen?
Die Gewinnangabe einer LTE-Antenne bezieht sich immer auf jede einzelne der
beiden Antennen (im Falle einer Doppelantenne für LTE). Alles andere ist
nicht seriös (siehe oben).
Wieviele Antennen
braucht man für DC (z.B. bei HSPA+)?
HSPA+ nutzt DC (=Dual Carrier (nicht Dual Cell) - Das Signal wird vom
Sendemast auf zwei Trägerfrequenzen abgestrahlt, womit man höhere Datenraten
bekommt. Dafür reicht eine Antenne).
Zwei Antennen benötigt man für MIMO (Multiple In - Multiple Out). LTE nutzt
MIMO, deshalb werden für LTE immer zwei Antennen benötigt.
Die Spezifikation für HSPA enthält zwar auch eine MIMO-Version.
Der Einsatz von MIMO für HSPA ist aber in Deutschland die nächsten Jahre
nicht vorgesehen.
So reicht zumindest für die nächsten Jahre eine Antenne.
Kann ich eine
UMTS-Antenne für LTE verwenden?
Eine Antenne muß immer für die Frequenz, für die sie verwendet werden soll,
geeignet sein.
Manche Antennentypen eignen sich nur für ein schmales Frequenzband (z.B.
Yagi-Antennen), andere Antennen sind in der Lage ein etwas breiteres
Frequenzband abzudecken (z.B. Quad-Antennen).
Logarithmisch periodische Antennen lassen sich für beliebig breite
Frequenzbänder auslegen (dies sind typische Breitband-Antennen). Daneben
gibt es auch Dual-Band-Antennen (z.B. Antennen für GSM900 und GSM1800 oder
für WLAN 2,4GHz und 5GHz).
Auf alle Fälle ist immer auf die Frequenzangabe einer Antenne zu achten
(manche tragen die Frequenz schon in der Bezeichnung z.B. LTE800-Antenne).
Für eine Antenne, die auf ein schmales Frequenzband ausgelegt ist, sind
höhere Gewinne möglich, als für eine Dual-Band- oder
Breitband-Antenne, worauf man bei der Antennenauswahl achten sollte.
Kann ich eine
UMTS-Antenne für HSPA verwenden?
Ja. Eine Antenne muß immer nur auf die Frequenz, für die sie eingesetzt
werden soll, abgestimmt sein. Welches Modulationsverfahren oder mit welchem
Standard übertragen wird, ist für die Antenne nicht relevant.
Hat der WLAN-n-Standard
eine höhere Reichweite als der b/g-Standard?
Beim n-Standard werden bei Verwendung von mehreren Antennen
Signaldifferenzen gebildet. Um solche Differenzen zu bilden, benötigt man
ein stärkeres Signal als wenn nur ein Signal verarbeitet wird. Die Höhe des
erforderlichen Signalpegels um es als brauchbares Signal verarbeiten zu
können wird mit der Empfangsempfindlichkeit angegeben.
Die Empfangsempfindlichkeit von Geräten mit n-Standard ist etwa 6dB
schlechter als bei guten Geräten mit b/g-Standard, was halbe Reichweite beim
n-Standard entspricht.
Wenn nun doch mit höheren Reichweiten beim n-Standard geworben wird, so
kommt das nur daher, daß man die Geräte mit bereits etwas älteren, mäßigen
Geräten vergleicht.
Es ist davon auszugehen, daß die Empfangsempfindlichkeit mit
fortschreitender Technik die nächsten Jahre geringfügig verbessert werden
kann.
Eine Antenne für LTE!
LTE800, LTE1800 oder LTE2600?
LTE wird in Deutschland auf 3 unterschiedlichen Frequenzen angeboten.
800 MHz, 1800 MHz und 2600 MHz.
Die nächsten Jahre auch noch 1500 MHz und 3500 MHz.
Für den ländlichen Bereich wird LTE auf 800 MHz verwendet, da diese
Frequenz höhere Reichweite hat.
Die höheren Frequenzen werden für den städtischen Bereich verwendet.
In den wenigsten Fällen wird man mehr als ein Netz empfangen wollen. So
sollte man das Netz mit dem besten Empfang für seinen Standort wählen und
die dazu passende Antenne.
Eine Antenne ist immer passend zur genutzten Frequenz auszuwählen. Eine
Antenne mit einer Bezeichnung LTE2600 (wegen der hohen Frequenz können diese
kompakt und klein sein) ist nicht für LTE1800 oder LTE800 geeignet. Niedrige
Frequenzen ergeben zwangsläufig große Antennen.
Will man mit einer Antenne alle LTE-Netze empfangen, so gibt es dafür
entweder nur Antennen mit kaum Gewinn (das sind dann kompakte Antennen) oder
log.per.Antennen mit bis etwa 10dBi Gewinn (für die niedrigen Frequenzen
meist nur etwa 8dBi) mit Baulängen von 50cm und mehr (je nach Gewinn).
Es empfiehlt sich dringend, die Antenne außen am Haus (möglichst hoch ist
vorteilhaft) anzubringen. Damit hat man deutlich bessere
Voraussetzungen für einen guten Empfang. Oft ist das auch die einzige
Lösung, um einen Empfang zu ermöglichen.